Ostern

Was vor einigen Jahren (beinahe) wie ein Staatsgeheimnis gesichert wurde, ist mittlerweile zur gewollten Touristenattraktion à la Saarland verkommen – Schutthalden. Ich kann mich daran erinnern, wie anstrengend und abenteuerlich die Shootings dort waren. Unauffälliges Herantasten und leichte Ausrüstung waren angebracht, da „Lebensgefahr. Betreten strengstens verboten. Videoüberwacht.“ Hinweise gut sichtbar postiert waren. Oder auch mal ein stattlicher Zaun den Weg behinderte.

Nun gut, mittlerweile kann man dort recht bequem auf befestigten Wegen spazieren gehen. Man sollte dabei etwas Beachtung Dobermann Rambo, Ohne-Leine-Kleinrüde Pakko und deren Hinterlassenschaften schenken. Ebenfalls anzutreffen, wobei durchaus zuvorkommend was das Durchs-Bild-Fahren angeht, sind einige Sportradler. Und was (laut Hören-Sagen) ein marketingtechnischer 1a Weitwurf der saarländischen Touristik sein muss, sind lautstarke Veranstaltungen eines örtlichen Radiosenders, welche auf einem der „Halden-Gipfel“ – oder sollte ich besser „Alm“ schreiben 😉 – veranstaltet werden.

Auf jeden Fall üben diese Halden immer noch einen starken Reiz auf mich aus und Ostern ergab sich dann ein Zeitfenster. Abgesehen von den bereits beschriebenen Begebenheiten, wirkt diese künstliche Landschaft doch recht archaisch. Bei meinem Besuch wehte kräftiger Wind und es regnete hin und wieder. Der Geruch (ein dezenter Kohleduft) vor Ort ähnelt dem Geruch im Naturkunde-Museum. Dass letze Woche bereits sommerliche Temperaturen herrschten, war erst mal wieder vorbei – es ist recht kühl und der Wind verstärkt das Ganze. Und es ist wie so oft: Ich beginne zu fotografieren und die Zeit verfliegt. Panoramen bieten sich hier an und so nehme ich ein paar entsprechende Bildreihen auf. Dieses freie Arbeit bekräftigt im Nachhinein eine Entscheidung, die mich die letzte Woche beschäftigt hat.

Eine freie* Herangehensweise ist eine wichtige Arbeitsweise – auch (oder gerade) in der kommerziellen Fotografie. Aber das ist keine unglaublich neue Erkenntnis. Manchmal müssen vorhandene Gedanken einfach wieder ins tagesaktuelle Gedächtnis zurück finden.

*kann durchaus mit spielerische, ungezwungene oder von (zu sehr einengenden) Vorgaben losgelöste ausgetauscht werden.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert